Armadong Kali bietet praktische Lösungen:

Sicherheitstraining in Bus und Bahn

Wie schütze ich mich in Bus oder Bahn? Was tun, wenn jemand bedrängt wird? Ein Zeitungsbericht zeigt, wie unsere Trainer Jugendlichen in Böblingen einfache, wirksame Strategien für mehr Sicherheit und Zivilcourage vermittelt haben.

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Zeitungsartikel: Sicherheitstraining im Bus mit Trainern des Kampfkunstzentrums Reutlingen
Artikel aus der SZBZ vom 19. Dezember 2022

Transkript

Es folgt der vollständige Text des Artikels von Lara Greck als barrierefreies Transkript.

Kreis Böblingen / Kreis Calw (SZBZ Nummer 293 • Montag, 19. Dezember 2022)

Trainer des Kampfkunstzentrum Reutlingen in Böblingen:

So schützen sich Schüler bei bedrohlichen Situationen in Bus und Bahn.

Die Siebt- und Zehntklässler der Böblinger Waldorfschule erhalten im Sicherheitstraining wichtige Tipps.

BÖBLINGEN. Enge Busse mit vielen Menschen sind für Schüler oft alltäglich. Aber auch ein fast leerer Bus nach dem Sport nach Hause ist nicht außergewöhnlich. In beiden Fällen können Dinge passieren, in denen Schüler in Gefahr sind, und sie nicht wissen, wie sie sich richtig verhalten müssen. Beispielsweise um sich zu schützen, anderen zu helfen oder keine gewalttätige Auseinandersetzung zu riskieren.

Deshalb lernen die Siebt- und Zehntklässler der Waldorfschule Böblingen im Sicherheitstraining „Sicherheit und Zivilcourage im öffentlichen Nahverkehr“ in einem Bus, wie sie in den unterschiedlichsten Situationen handeln sollten. Dies wurde ergänzend zur Aktion „Zivilcourage im Bus“ der kommunalen Kriminalprävention für Senioren von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Böblingen, Angelika Baur, angeboten.

Kinder schildern Erfahrungen

Jörg Exler und Marina Franz, Trainer aus dem Kampfkunstzentrum Reutlingen, starten mit einem Teil der Klassenstufe 7 direkt im Bus. Die beiden spielen eine Situation vor, in der ein Mädchen belästigt und bedrängt wird, dann erzählen die Kinder von ihren Erfahrungen. Gemeinsam überlegen alle, wie man sich vor ähnlichen Situationen im Voraus schützen kann. Dabei spielt die Platzwahl eine große Rolle: „Wenn ihr euch an den Gang setzt, kann euch keiner so einfach den Weg versperren, wie wenn ihr am Fenster sitzt“, erklärt Jörg Exler. Er sagt den Schülern auch, dass es besser ist, in Fahrernähe zu sitzen – falls etwas passieren sollte, ist dieser ein sicherer Ansprechpartner. Doch dazu hat eine Schülerin Bedenken: „Was ist, wenn der Fahrer mich auch belästigen würde”, fragt sie. In dem Fall sollte sich keiner davor fürchten, die Polizei zu rufen und andere Menschen im Bus direkt anzusprechen.

Egal, wen man anspricht, wichtig ist es, eine klare Stimme zu behalten: „Redet oder ruft laut und werdet nicht schrill und sprecht Personen gezielt an, zeigt auf sie und pickt euch ein Merkmal raus, beispielsweise eine grüne Jacke“, sagt Marina Franz. Scham darf dem Ansprechen nicht im Weg stehen. ,,Keine der Aktionen muss euch peinlich sein. Ihr müsst auch nicht den Helden spielen, wenn ihr am Ende mit reingezogen werdet, habt ihr auch nichts davon“, sagt ihr Kollege.

Auch Notlügen sind, wenn man sich bedroht oder unwohl fühlt, absolut in Ordnung: „Wenn ihr nicht rausgelassen werdet, sagt, ihr müsst spucken, dann machen viele Platz, denn keiner will das auf seinen teuren Schuhen haben“, sagt Jörg Exler. Es wäre auch mal okay, den Platz neben sich mit einem Rucksack zu besetzen, wenn das Bauchgefühl sagt, da stimmt was nicht.

Bildtext:Jörg Exler vom Kampfkunstzentrum Reutlingen zeigt, wie man sich in bedrohlichen Situationen im Bus verhalten sollte.

Die Schulsozialarbeiterin Maria-Aurelia Rall erzählt, dass das Thema „Sicherheit im Bus“ immer wieder im Klassenrat aufkommt. Daher ist diese Veranstaltung sehr wichtig für die Schüler: „Die Schulbusse sind sehr voll, und es gibt dort immer wieder Konfliktpotenzial, deshalb sind wir zum Beispiel auch mit der Eichendorffschule im Austausch.“

Mut gewonnen

Für die 13-jährige Tiara hat der Tag vor allem Klarheit gebracht: „Ich habe gelernt, dass man laut auf sich aufmerksam machen soll und die Leute direkt ansprechen muss“, so die Schülerin. Sie war noch nie in einer Situation im Bus, in der sie sich unwohl gefühlt hat, weiß jetzt aber, wie sie sich verhalten muss: „Ich würde mich durch das Training trauen, den Busfahrer laut zu rufen oder Leute explizit anzusprechen“, sagt sie.

Meine Meinung (von Esther Elbers)

Nicht wegsehen, sondern helfen

Eine Schülerin oder ein Schüler wird im Bus angepöbelt, betatscht oder beleidigt. Andere Fahrgäste sehen es womöglich, aber niemand eilt dem Kind oder dem Jugendlichen zur Hilfe. Solche Situationen gibt es immer wieder.

Die Betroffenen sind nicht selten wie erstarrt und wissen nicht, wie sie sich aus der bedrohlichen Situation befreien können. Es ist wichtig, Kindern und Jugendlichen früh zu zeigen, dass sie das nicht schweigend über sich ergehen lassen müssen, sondern es oft Möglichkeiten gibt, zu reagieren. Dabei ist es wichtig, sich von anderen Hilfe zu holen – diese auch lautstark einzufordern und Menschen direkt anzusprechen.

Wobei es immer wieder erschütternd ist, wie wenig Zivilcourage es gibt. Freilich sollte man sich nicht selbst in Gefahr bringen, aber gerade in einem Bus kann man sich mit mehreren Personen zusammentun, um einem Menschen zu helfen. Außerdem können oft auch Gesten, Blicke oder Worte reichen, um die Gefahr zu bannen. Notfalls kann man zum Handy greifen und die Polizei anrufen. Wegzusehen und gar nichts zu tun, ist jedenfalls keine Option.

Der Bericht aus Böblingen zeigt deutlich: Sicherheit ist kein Zufall. Ob im Bus, auf dem Heimweg von der Schule oder in anderen Alltagssituationen – wer vorbereitet ist, kann klarer reagieren und fühlt sich sicherer. Genau hier setzt Armadong Kali an: praktische Selbstverteidigung, die im Ernstfall wirklich funktioniert.

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